Die Verbandsgemeinde (VG) Westerburg lud jetzt zur 14. Berufsinformationsbörse in die Stadthalle ein. Nach zwei Jahren „Corona-Pause“ bot diese Veranstaltung wieder einer Vielzahl an Schülerinnen und Schülern, Eltern, Ausbildern und Lehrern die Gelegenheit, sich bei freiem Eintritt über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten zu informieren, auszutauschen und die Kontakte zwischen den Netzwerkpartnern zu intensivieren und auszubauen.
„In diesem Jahr nehmen 49 Aussteller teil“, freute sich Stefan Hartmann, Mitarbeiter der VG-Verwaltung Westerburg, in dessen Händen die Organisation der Berufsinfobörse lag. Begleitet wurde er von seinem Abteilungsleiter Martin Ortseifen. Wie die beiden berichteten, wurden in diesem Jahr die 9. und 10. Schuljahre eine Stunde versetzt eingeladen. So wurde allen Beteiligten mehr Raum geboten, die Gespräche in Ruhe führen zu können. Neben den Westerburger Schulen wurden auch die Bildungseinrichtungen in den benachbarten Verbandsgemeinden informiert.
Ins Gespräch kommen
Schon mit dem offiziellen Beginn um 18 Uhr war die Westerburger Stadthalle gut gefüllt. Auch wenn die Börse nur zwei Stunden dauerte, so hatten doch alle Besucher genügend Zeit, von Stand zu Stand zu gehen und Informationen zu sammeln. Die Aussteller hatten ihre Stände farbenfroh und ansprechend gestaltet. Neben reichlich Info-Material gab es auch Kugelschreiber, Zollstöcke, Notizblöcke und andere nützliche Sachen. Guten Zuspruch fanden auch die Stände mit Leckereien wie Popkorn und frischen Brötchen. Wer sich mit den Ausstellern eingehend unterhielt, der erfuhr mehr über die Tätigkeiten in den verschiedenen Ausbildungsberufen, über Vergütung und Aufstiegschancen.
Allein von der Realschule plus am Schlossberg Westerburg waren rund 200 Schülerinnen und Schüler gekommen. Im Unterricht waren sie in den vergangenen Wochen auf den Besuch der Berufsinfobörse vorbereitet worden. Neben dem Durchsehen der Teilnehmerliste konnten sie sich im Vorfeld übers Internet informieren. So konnten sie gezielt auf die Aussteller zugehen und ihre Fragen stellen. Wichtig war es Martin Ingiulla, Berufsorientierungs-Koordinator der Westerburger Realschule, dass der Nachwuchs mit Erwachsenen ins Gespräch kommt. Unterstützt wurde er von Konrektorin Susanne Jung-Kloft, die die Veranstaltung schon seit vielen Jahren begleitet.
Vielfältiges Angebot
Zu den rund 50 Ausstellern zählten Handwerk-, Industrie- und Technikbetriebe, Behörden, Polizei, Hotels, Pflegeeinrichtungen sowie weiterführende Schulen, die über Bachelor- oder Masterstudiengänge, Fachhochschule, Universität und duales Studium informierten. Sie alle beantworteten gerne Fragen die Fragen der Jugendlichen und deren Eltern, gaben Denkanstöße und animierten zum Reinschnuppern. Wie in den Gesprächen zu erfahren war, ist dies bei vielen Unternehmen neben dem Praktikum auch bei den Boy‘s und Girl‘s Days möglich.
„Heute Abend konnten wir ein Praktikum für die Herbstferien vereinbaren“, freute sich Fabian Marek, Schornsteinfegermeister aus Seck, der jetzt das erste Mal in Westerburg präsent war. Wer wollte, der konnte hier auch seine Balancefähigkeiten testen. Neu auf der Liste der Teilnehmer war auch das Metallbauunternehmen Fenster Ferger aus Winnen. „Dort war ich beim Boy‘s Day“, berichtete Paul Kessler aus Berzhahn. Der 14-Jährige besucht die 9. Klasse und interessiert sich für Technik. Gezielt in ihre Gespräche ging auch Lina Breuel aus Willmenrod, die bei Polizei und Justiz Station machte. „Eine super Plattform“, lobte deren Mutter Eva die Berufsinfobörse.
Praktikum – Schlüssel zum Erfolg
Der Traumberuf von Aurela Kirchen aus Waldbrunn-Hausen geht in Richtung Pferdewirtin oder Garten- und Landschaftsbau. „Das Handwerk bietet viele tolle Berufe und gute Löhne“, hob Elektromeister Bernd Jung aus dem Westerburger Stadtteil Sainscheid hervor. Auch die anderen Aussteller machen deutlich, dass gerade das Praktikum den jungen Leuten die Gelegenheit bietet, unverbindlich in eine Berufssparte reinzuschauen. Letztendlich sei das Praktikum eine Entscheidungshilfe für die berufliche Zukunft und somit der Schlüssel zum Erfolg. Für alle Beteiligten war es wieder eine positive Erfahrung. „Das gegenseitige Kennenlernen ist wichtig“, hob ein Ausbilder hervor. Dabei spiele es auch eine große Rolle, dass die Schüler die Gelegenheit hätten, den Auszubildenden, die nur wenig älter seien, Fragen stellen zu können. Ein Gespräch auf Augenhöhe bringe da einiges zum Laufen.
Gut zu wissen: Auch im kommenden Jahr soll die Berufsinfobörse wieder am Donnerstag vor den Herbstferien stattfinden, da sich dieser Termin über die Jahre hinweg bewährt hat.
(Text: Ulrike Preis, Fotos: Martin Ingiulla)