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Gelungene Kooperation in Sachen Berufs- und Studienorientierung:

Gemeinsamer Elternabend von Konrad-Adenauer-Gymnasium und Realschule plus am Schlossberg bot viel wichtige Information

Zu einem gemeinsamen Elternabend zum Thema Berufs- und Studienorientierung – Möglichkeiten in der Region – hatten die Realschule plus am Schlossberg und das Konrad-Adenauer-Gymnasium kürzlich eingeladen und mit dieser Veranstaltung eine gelungene Premiere gefeiert.  In Form einer Podiumsdiskussion konnten eine Vertreterin der Arbeitsagentur, Anja Schuy, ein Vertreter der Industrie- und Handelskammer, Richard Hover, ein Vertreter der Polizei Koblenz, Manuel Neumann, und Stefan Maschel von der Firma Vecoplan aus Bad Marienberg ihre Sicht zum Thema darlegen und sich mit dem Publikum über die Ausbildungssituation im Westerwald und über die Möglichkeiten des Dualen Studiums austauschen. Zu den Fragen der Lehrerinnen Jutta Meurer (KAG) und Susanne Jung-Kloft (RS+), beide zuständig für die Beruf- und Schullaufbahnberatung bzw. die Berufs- und Studienorientierung, entwickelte sich ein reges Gespräch, bei dem es um die Rolle der Eltern bei der Berufsfindung ebenso ging, wie die Rolle der Schulen und der Unternehmen. Einhellige Übereinstimmung herrschte bei der Frage nach der Notwendigkeit von Praktika, die in allen Berufen und Branchen ungeheuer wichtig seien und den Schulabgängern eine sehr wichtige Orientierungshilfe böten.

Stefan Maschel hob das vielseitige Angebot an Berufswahlmaßnahmen der Schulen hervor, die den Weg ebneten, damit die Jugendlichen die richtige Berufswahl träfen. Doch er sah auch die Eltern mehr in der Pflicht, die diese Angebote für ihre Kinder noch mehr annehmen und nutzen müssten. Auf die Frage nach den Zugangsvoraussetzungen für Ausbildung und Studium gab Anja Schuy zu Bedenken, dass neben den Fachnoten soziale Kompetenzen und soziales Engagement immer noch die wichtigsten Voraussetzungen für einen Ausbildungsvertrag darstellten. Daneben seien die sogenannten Kopfnoten zum Verhalten und der Mitarbeit relevant, doch auch die Note im Fach Religion oder Ethik sei oft ausschlaggebend. Eine deutliche Botschaft sendete Richard Hover von der IHK, der sich dafür aussprach, dass man die Ausbildung im dualen Ausbildungssystem wieder mehr in den Vordergrund rücken müsse. Sie müsse mehr denn je als eine Alternative zum Studium gesehen werden. Von Schulabgängern würden die Anforderungen der Ausbildung im Vergleich zum Studium oft zu geringgeschätzt, dabei seien die Ausbildungspläne fast so komplex wie ein Grundstudium. Maschel lobte das duale System der Ausbildung, für das Deutschland weltweit beneidet würde. In dem Zusammenhang warb auch Manuel Neumann für den Polizeiberuf, der mit Abitur, aber auch durchaus ohne Abitur zum Beispiel für Realschüler plus zu erlernen sei.

Von Interesse war auch die Frage nach den Gründen für einen Abbruch der Ausbildung oder des Studiums. Hierzu führte Manuel Neumann aus, dass Polizeianwärter ihr Studium dann beendeten, wenn sie von falschen Vorstellungen über den Beruf ausgingen. Oft stießen die jungen Leute aber auch in Bezug auf ihre fachlichen Kompetenzen an ihre Grenzen. Gravierender seien die Zahlen jedoch in den frei zugänglichen Studiengängen, dort fehle es den Studierenden an einer Art Studienmentalität, wusste Schuy zu berichten. Hier seien es bis zu 30% der Abiturienten, die ihr Studium in den ersten Semestern wechselten.

Am Ende der Veranstaltung hatten die Eltern und anwesenden Schülerinnen und Schüler beider Schularten die Möglichkeit, Fragen an die Experten zu stellen. So ergaben sich intensive Gespräche, bei denen neben allgemeinen Problemen auch sehr individuelle Tipps und Anregungen an Eltern und Jugendliche weitergegeben werden konnten.

 (Text: Susanne Jung-Kloft, Foto: Bühnentaucher)

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